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Kroatien in der Hauptrunde - Lino Cervar: "Fühlen uns richtig wohl"

Igor Karacic - Copyright: Uros Hocevar/kolektiffimages

Wie bereits 2010 ist die steirische Landeshauptstadt der perfekte Boden für das kroatische Nationalteam. Mit dem klaren 31:23 (15:10)-Sieg vor ausverkauftem Haus über Weißrussland steht der Vize-Europameister von 2010 auch bereits fix in der Hauptrunde. Kroatiens Head Coach Lino Cervar bekräftigt: „Wir fühlen uns hier richtig wohl und sehr gut aufgehoben. Das Hotel und die Organisation sind wie erwartet perfekt. Heute war die Halle fest in kroatischer Hand, unsere Fans waren eine wertvolle Unterstützung.“ Im zweiten Spiel setzte sich Montenegro gegen Serbien 22:21 durch und hat nun am Montag ein Endspiel gegen Weißrussland. Für Serbien hingegen ist die EURO zu Ende. In Gruppe C landete Titelverteidiger Spanien einen 33:26-Erfolg über Deutschland und steht mit einem Bein in der Hauptrunde! Wie Kroatien würden die Iberer die Hauptrunde ab Mitte kommender Woche in Wien bestreiten. In Gruppe E in Malmö konnte Island den amtierenden Weltmeister Dänemark 31:30 bezwingen!

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Am zweiten Spieltag der Vorrundengruppe A in Graz sind die ersten Entscheidungen gefallen. Mit dem zweiten Sieg im Turnier löste Kroatien vorzeitig das Ticket für die Hauptrunde in Wien. Weißrussland hat am letzten Spieltag ebenso die Möglichkeit die nächste Runde zu erreichen wie auch Montenegro, die nach ihrem ersten Sieg bei einer EM-Endrunde (22:21 gegen Serbien) am Montag im direkten Duell gegen Weißrussland um den zweiten Tabellenplatz in Gruppe A kämpfen. Ausgeschieden ist nach zwei Niederlagen bereits Serbien. 

Im ersten Spiel wurde Weißrussland zu Beginn der Partie von Kroatien förmlich überrollt. Schnell legten die Gruppenfavoriten vor, Domagoj Duvnjak traf zum 5:1, Luka Cindric legte beim 7:2 nach zwölf Minuten gar fünf Tore vor. Die Weißrussen konnten zunächst nicht an dir Leistung aus dem Serbien-Spiel anknüpfen. Doch nur einige Augenblicke später beantragte Lino Cervar das Time Out für Kroatien, denn keine fünf Minuten später schaffte Weißrussland den Anschluss. Vier Treffer in Folge, dazu eine starke Parade bei einem Siebenmeter durch Matskevich, plötzlich stand es nur noch 6:7 aus Sicht der Weißrussen. 

Allerdings gelang es den Weißrussen nicht, weiter Druck aufzubauen. Souverän spielte Kroatien seinen Stiefel runter, jedoch ohne zu glänzen. Mit einem 6:2-Lauf, den Luka Cindric wenige Sekunden vor der Pause mit seinem dritten Treffer abschloss, lagen beim 15:10 wieder fünf Tore zwischen beiden Teams. Mit Beginn der zweiten Halbzeit stellte Kroatien früh die Weichen auf Sieg. Drei schnelle Tore spülten die Spieler vom Balkan mit acht Toren nach vorne, beim 24:14 durch Igor Karacic nach einer Dreiviertelstunde waren es bereits deren zehn. Kroatien feierte am Ende einen klaren und absolut verdienten Sieg gegen Weißrussland und zog damit in die Hauptrunde ein. 

Lino Cervar, Trainer Kroatien: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Sie hat heute sehr guten Handball gezeigt. In der ersten Halbzeit haben wir mit unserer 5:1-Deckung stark verteidigt, im Angriff haben wir ebenfalls gut gespielt. Die Atmosphäre in der Arena war ebenfalls überragend."

Iouri Chevtsov, Trainer Weißrussland: „Kroatien hat sehr stark verteidigt, dadurch hatten wir einige Probleme mit unserem Angriffsspiel. Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel zu spielen. Das hatten wir uns vorgenommen und war schlussendlich unser Problem. Die Spieler waren übermotiviert und daher fehleranfällig. Natürlich hat auch Kroatiens große Erfahrung eine Rolle gespielt. Sie haben völlig verdient gewonnen."

Montenegro erkämpft sich "Endspiel"

Im zweiten Spiel am Abend in der Stadthalle Graz kämpften Montenegro und Serbien nach ihren Auftaktniederlagen um die ersten Punkte im Turnier. In einer von den beiden Deckungsreihen dominierten Partie konnte sich am Ende ganz knapp Montenegro mit 22:21 durchsetzen und hat es nun in der eigenen Hand, die Hauptrunde in Wien zu erreichen. Dazu ist ist ein Sieg am Montag gegen Weißrussland nötig.

In der Partie gegen Serbien legte Montenegro zunächst vor, nach einem 7:2-Lauf nach einer Viertelstunde erhöhte Montenegro auf 7:3. Aber nun war Serbien am Drücker und stellte beim beim 6:7 den Anschluss her. Es waren bereits 20 Minuten gespielt und es zeichnete sich ein torarmes Spiel ab, da auf beiden Seiten konsequent und gut gedeckt wurde. In einer harten, aber nicht unfair geführten Partie ging es nun enger zu, Zelenovic und Radivojevic sorgten dann für den Ausgleich der Serben zum 9:9. Allerdings verpasste es Serbien kurz darauf, nach dem 1:0 zu Beginn erneut in Führung zu gehen. So nahm Montenegro in knappes 11:10 mit in die Pause nahmen. 

Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Partie eng und spannend. Mit drei Toren in Serie war es nun allerdings Serbien, das beim 16:13 (40. Minute) vorlegen konnte. Aber Montenegro antwortete stark, drei Treffer von Milos Bozovic und ein Treffer von Vladan Lipovina drehten das Spiel wieder zugunsten Montenegros. Es blieb ein kampfbetontes Spiel auf absoluter Augenhöhe, keines der Teams konnte sich danach absetzen. Erst kurz vor der Schluss waren es wieder Lipovina und Radovic, die Montenegro mit 22:20 nach vorne und schlussendlich zum Jubeln brachten. Montenegro feierte den ersten Erfolg bei einer EM und kann nun sogar auf den Einzug in die Hauptrunde hoffen. Serbien konnte lediglich noch auf 21:22 abschwächen und schied bereits am zweiten Spieltag der EM aus dem Turnier aus. 

Zoran Roganovic, Trainer Montenegro: „Das war ein historischer Sieg. Das war unglaublich, das war zwar kein schöner Handball heute, aber das Spiel war so wichtig, dass wir vergessen haben, wie wir im Angriff spielen wollten. Wir hatten einige Probleme, aber unser Torhüter Simic hatte eine unglaubliche letzte Viertelstunde. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs.“

Nenad Perunicic, Trainer Serbien: „Es war sowohl physisch als auch psychisch ein sehr anstrengendes Spiel, ein großer Kampf zweier Mannschaften. Es war ein faires Spiel von zwei großartigen Teams, die beide den Sieg wollten. Torhüter Nebojsa Simic war die Schlüsselfigur, am Ende hatte er drei oder vier entscheidende Paraden."

Spanien hat Wien-Ticket so gut wie in der Tasche

Rechnerisch ist es theoretisch noch möglich, praktisch wäre es wohl eine der größten Handballsensationen, würde Spanien nach dem Sieg über Deutschland nicht in die Hauptrunde einziehen. Der Titelverteidiger feierte im Duell der Handball-Großmächte einen klaren Start-Ziel-Sieg, führte nach neun Minuten 6:1. Zwar konnte Deutschland den Abstand bis zur Halbzeit noch auf drei Tore verringern, kam nach Seitenwechsel sogar bis auf zwei Tore heran, kassierte dann aber einen herben Rückschlag. Innerhalb von acht Minuten zog Spanien von 18:16 auf 26:18 davon und sorgte Mitte der zweiten Halbzeit für die Vorentscheidung.

Im zweiten Spiel feierte die Niederlande mit dem 32:24 über Lettland den ersten Sieg bei einer EURO!

EURO-Start in Malmö

Samstagnachmittag stieg auch Gruppe E, die in Malmö (SWE) beheimatet ist, ins Turnier ein. In der "Todesgruppe" setzte sich Ungarn gegen Russland 26:25 durch, Island bezwang den amtierenden Weltmeister Dänemark 31:30!

Österreich-Spielplan EHF EURO 2020

Tschechien vs. Österreich 29:32 (14:13)
Fr., 10. Jänner 2020, 18:15 Uhr, Wiener Stadthalle
Werfer Österreich: Nikola Bilyk (12), Janko Bozovic (7), Robert Weber (3), Fabian Posch (3), Sebastian Frimmel (3), Tobias Wagner (2), Raul Santos (2)

Österreich vs. Ukraine
So., 12. Jänner 2020, 18:15 Uhr, Wiener Stadthalle
Live auf ORF1

Österreich vs. Nordmazedonien
Di., 14. Jänner 2020, 18:15 Uhr, Wiener Stadthalle
Live auf ORF Sport+

Tickets EHF EURO 2020

Sämtliche Packages wie auch die Tages-Tickets für die Spielorte Wien und Graz sind über den ÖHB-WebshopÖ-Ticket und Wien-Ticket erhältlich.

11/01/20 23:05 zurück