Atzgersdorfs Mahr: "Wird ein Umdenken geben!"
„Wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Die Trainer stehen via WhatsApp im ständigen Kontakt und Austausch mit ihren Spielerinnen. Es gibt individuelle Trainingspläne, die im heimischen Umfeld umgesetzt werden können. Ich bin stolz darauf, dass alle – von den jüngsten Jahrgängen bis zur Kampfmannschaft – mitziehen. Die Spielerinnen halten sich mit Trainingsgeräten fit, binden Treppen, Geländer oder auch Möbelstücke in ihr Trainingsprogramm ein. Da gibt es schon viele unterhaltsame Videos“, berichtet Atzgersdorf-Obmann Christian Mahr.
Disziplin und Solidarität gefordert
In dieser herausfordernden Situation stehe natürlich die Gesundheit an erster Stelle. „Ich bin der Meinung, dass die Regierung einen guten Job macht, auch mit der notwendigen Sensibilität vorgeht. Wir müssen jetzt als Gesellschaft sehr diszipliniert und vorsichtig sein. Es geht um Solidarität, Athletinnen und Athleten sollen Vorbilder sein. Diese schwierige Zeit kann außerdem eine der Besinnung sein. Ich bin davon überzeugt, dass diese Krise eine nachhaltige Veränderung in der Gesellschaft bewirken wird. Es wird ein Umdenken geben.“
Was eine Fortsetzung oder einen Abbruch der Meisterschaft anbelangt, rechnet Mahr mit einer Entscheidung nach Ostern. Momentan sei es zu früh, eine Tendenz zu erkennen, noch vieles Spekulation. "Es wird, so viel steht fest, ganz schwierig, eine für alle faire Lösung zu finden. Wir sind diesbezüglich aber in einem regen und sehr sachlichen Austausch. Sollte man die Saison nicht zu Ende spielen können, ist die Auf-/Abstiegsfrage natürlich besonders kompliziert.“
Atzgersdorf will langfristig oben mitspielen
Als Tabellenzweiter und mit dem Erreichen des Cupfinales ist Atzgersdorf voll im Soll. Dabei lief es zu Saisonbeginn noch nicht nach Wunsch. Mahr: „Wir mussten uns nach Abgängen neu aufstellen. Das ist gelungen. Natürlich würden wir uns wünschen, die Möglichkeit zu bekommen, Hypo NÖ wieder im WHA-Finale herausfordern zu dürfen. Unser Hauptziel ist aber, langfristig oben mitzuspielen. In der kommenden Saison wird unser Altersschnitt noch niedriger sein. Sehr positiv ist, dass wir im Nachwuchs breit aufgestellt sind, in keinem Jahrgang gibt es weniger als 30 Spielerinnen. Das ist auch notwendig, will man dauerhaft um Titel mitkämpfen. Schließlich wird in Zukunft die eine oder andere Spielerin den Sprung ins Ausland wagen wollen. Die WHA ist für die Ausbildung junger Spielerinnen jedenfalls eine sehr gute Liga.“
weitere WHA-Artikel:
Hypo NÖ-Coach Kovacs: "So eine Situation hat es einfach noch nie gegeben!"
FOTO © Werner Stoisser
SPORTLIVE